Die Gründe für den Verlust der Biodiversität sind vielfältig. Sie reichen von klimatischen Veränderungen über veränderte Flächenbewirtschaftung bis hin zu gesellschaftlichen Ursachen wie zunehmende Verkehrsdichte und Zerschneidung von Lebensräumen. Aber es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, die Biodiversität in der Agrarlandschaft zu verbessern. Welche genau, das erklärten Hendrik Specht und Sophia Austrup von der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft den Schülern aus drei Klassen der Fachschule für Agrarwirtschaft Münster.
Anhand zahlreicher Beispiele zeigten der Landschaftsökologe und die Landschaftsentwicklerin effektive und flächenschonende Maßnahmen zur Verbesserung der Biodiversität: Mit Blick auf die bedrohten Offenlandarten können etwa niedrigwüchsige Flächen mit offenen Bodenstellen der Feldlerche Schutz geben. Flächen mit dichter Vegetation und lückigen Bereichen dagegen werden von Rebhühnern gerne angenommen, während extensiver Getreideanbau mit Ernteverzicht den Singvögeln Platz zur Kükenführung und Nahrung im Winter geben.
Produktionsintegrierte Maßnahmen (PIK) und ihre Erfolge wurden vorgestellt, etwa ein Windkraftausgleich in Borken oder ein Feldlerchenausgleich in Everswinkel.
Für derartige Ausgleichsmaßnahmen nimmt die Stiftung Mittlerfunktion zwischen Vorhabenträger und Flächenbewirtschafter ein, etwa bei der Flächenakquise, beim Flächen- und Maßnahmenmanagement oder bei der Dokumentation und dem Monitoring.
Dem theoretischen Teil folgt schon in wenigen Wochen der Blick in die Praxis: In Neubeckum werden sich die Schüler der HöLa bei einem Feldvormittag Blühstreifenvarianten, Wildpflanzenanbau für Biogas und Zwischenfruchtgestaltung ansehen.