Fachtagung LEPUS NRW 2022
Der Rückgang der Artenvielfalt in der Kulturlandschaft ist seit langem bekannt. Die aktuellen Berichte und Erhebungen in Bezug auf den Insektenrückgang und die Verschlechterung der Lebensgrundlagen, speziell im Offenland, verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf zur Erhaltung der verschiedenen Ökosysteme in ganz Mitteleuropa.
Die Tagung beleuchtet die Hintergründe zum Artenrückgang und zeigt Möglichkeiten auf wie Lebensräume entwickelt, geplant und geschützt werden können. Vormittags wird das Thema im Rahmen von Fachvorträgen beleuchtet und diskutiert, nachmittags bei einer Feldexkursion praktisch erläutert.
PROGRAMM FACHTAGUNG LEPUS NRW 2022
COME TOGETHER | ||
09:30 | Eintreffen der Teilnehmer | |
09:45 | Begrüßung und Einführung | |
BLOCK 1 | ÜBERBLICK: ARTEN DER AGRARLANDSCHAFT IN NRW | |
10:00 | Biodiversität in der Feldflur | Prof. Dr. Tillmann K. Buttschardt, Westfälische Wilhelms-Universität Münster |
10:20 | Situation von Feldhase, Rebhuhn und Co. – Entwicklungen und Lebensraumausstattung | Dr. Michael Petrak, LANUV, Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung |
10:50 | Das LEPUS NRW Projekt: Ziele, Maßnahmen, Ergebnisse, Perspektiven | Hendrik Specht, LEPUS NRW Projektleiter, Stiftung Westfälische Kulturlandschaft |
Diskussion | ||
11:10 | Kaffeepause | |
BLOCK 2 | MASSNAHMEN: ANSÄTZE UND ANFORDERUNGEN | |
11:30 | Maßnahmen für Feldhase und Co: Ergebnisse aus dem F.R.A.N.Z. Projekt | Dr. Jannik Beninde, Projektleiter FRANZ Wirbeltiermonitoring, Michael-Otto-Institut im NABU in Bergenhusen |
Artenschutz in der Agrarlandschaft: Situation und Naturschutzkonzepte in NRW und im Kreis Herford | Klaus Nottmeyer, Biologische Station Ravensberg im Kreis Herford e.V. | |
12:40 | Podiums-Diskussion: Perspektiven: Was braucht es? Wen braucht es? | mit Referenten, Moderation: Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann |
13:15 | Mittagspause | |
BLOCK 3 | LEPUS NRW VOR ORT | |
14:00 | LEPUS NRW vor Ort: Vorstellung der Exkursionsstationen | Sven Nadolny, LEPUS NRW Projektmitarbeiter, Stiftung Westfälische Kulturlandschaft |
14:15 | Exkursion ins Projektgebiet | LEPUS NRW Projektmitarbeiter Präsentation ausgewählter Projektmaßnahmen, Besichtigung LEPUS NRW Projektgebiet an 3 Stationen |
16:00 | Ausklang auf dem Hof mit Kaffee und Kuchen | |
ca. 16:30 | Ende der Veranstaltung |
Moderation: Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann, Vorstand NRW-Stiftung
INFORMATIONEN ZUR VERANSTALTUNG
Tagungsort
Hof Upmeier zu Belzen, Twachtweg 133 A, 33739 Bielefeld
Zielgruppe
Vertreter von Behörden, Biologischen Stationen, Verbänden: Naturschutz, Landwirtschaft, Jagd, Imker, Heimat,…
Anmeldung und Kosten
- Anmeldeschluss: 31.05.2022
- Anmeldung online über einen „Klick“ auf das rote Anmeldefeld.
- Die Tagungspauschale beträgt 50 € und ist nach Erhalt der Anmeldebestätigung zu überweisen
Hinweise
- Der Tagungsbeitrag enthält die Verpflegung während des Tages.
- Die Teilnehmeranzahl ist auf 150 Personen begrenzt.
- Die Anerkennung als Fortbildungsveranstaltung ist bei der AK NRW beantragt.
- Zur Exkursion bringen Sie bitte festes Schuhwerk und dem Wetter angepasste Kleidung mit.
- Änderungen im Veranstaltungsprogramm und -ablauf sind aus dringenden Gründen vorbehalten.
- Es gelten die am Tage der Veranstaltung gültigen Corona-Schutzbestimmungen. Zum Infektionsschutz werden wird die bewährten AHA-Verhaltensregeln umsetzen: Abstand halten, Hygiene beachten, Maske tragen.
Kontakt
Stiftung Westfälische Kulturlandschaft
Schorlemerstraße 11
48143 Münster
Tel.: 0251 / 4175 147
Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
Rochusstraße 18
53123 Bonn
Tel.: 0228 / 90907210
LEPUS NRW Projekthomepage
Aktuelles aus den Projektregionen
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Gedankenaustausch im LJV-Lehr- und Forschungsrevier
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Projektbeschreibung
Extreme Wetterereignisse, Landbewirtschaftung und zunehmende Beutegreifer machen Rebhuhn, Feldhase & Co. das Leben schwer. Um mehr als 90 Prozent ist die Population des Rebhuhns eingebrochen, andere Offenlandarten sind nicht viel besser dran.
Im Rahmen des LEPUS-NRW Projektes (Lebensräume erhalten, planen und schützen) beraten die beiden Stiftungen, Stiftung Westfälische Kulturlandschaft und Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, ehrenamtliche Naturschutzinteressierte, Landwirte und Jäger in Bezug auf lebensraumverbessernde Maßnahmen in der Agrarlandschaft.
In ausgewählten Projektrevieren sollen exemplarisch Möglichkeiten der Lebensraumgestaltung erarbeitet und vorgeschlagen werden. Auf freiwilliger Basis arbeiten Landwirte und ehrenamtliche Naturschutzinteressierte zusammen mit den Stiftungen an Möglichkeiten, die Lebensräume für Feldhase, Rebhuhn sowie Feldlerche und Co. aufzuwerten. Ziel ist es zum einen, auf den jeweiligen Betrieb abgestimmte, geeignete Maßnahmen zu identifizieren und diese möglichst ökologisch und effektiv auf den Äckern umzusetzen. Zum anderen sollen aber auch Jäger sowie ehrenamtliche Naturschützer außerhalb von landwirtschaftlichen Flächen Anregungen zur Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen erhalten.
Europaweite Analyse zeigt die Bestandsentwicklung in der Agrarlandschaft
zwischen 1980 und 2010 (30 Jahre)
Datenquelle: Dröschmeister et al. 2012, Europäische Union
Star
- 1980: 84,9 Mio
- 2010: 40,8 Mio
%
Rückgang
Feldsperling
- 1980: 52,8 Mio
- 2010: 22,7 Mio
%
Rückgang
Grauammer
- 1980: 27,2 Mio
- 2010: 10,1 Mio
%
Rückgang
Rebhuhn
- 1980: 13,4 Mio
- 2010: 0,8 Mio
%
Rückgang
Braunkehlchen
- 1980: 10,4 Mio
- 2010: 3,0 Mio
%
Rückgang
Wie ist das Projekt entstanden?
In vorangegangenen Projekten der Stiftung mit Jägern und Landwirten war die Idee für das LEPUS-Projekt entstanden. Für weite Teile des Landes NRW war eine große Nachfrage und ein hoher Beratungsbedarf deutlich geworden, Lebensräume in der Agrarlandschaft aufzuwerten.
Die alarmierenden Bestandssituationen von Offenlandarten wie Rebhuhn, Feldlerche, Kiebitz, Feldhase & Co. zeigten die dringende Notwendigkeit, Lebensraumbedingungen zu optimieren und somit die Biodiversität in der Kulturlandschaft zu fördern und zu erhalten. Dies gelingt nur, wenn die Akteure aus Naturschutz, Jagd und Landwirtschaft gemeinsam handeln.
Mitmachen und Vorteile genießen
Beratung Ihres Jagdrevieres in Bezug auf Lebensraumgestaltung.
Beratung im Bereich von land- und forstwirtschaftlichen Fördermaßnahmen
Planung und Erarbeitung von Maßnahmenpaketen in Abstimmung mit den zuständigen Behörden und der Landwirtschaftskammer NRW
Optimale Gestaltung und Betreuung von Agrarumweltmaßnahmen, Greening, Vertragsnaturschutz

Nutzung verschiedener Förderungen (Greeningprämie, AUM, Vertragsnaturschutz)