Für den Menschen stehen bei Hecken oft Landschaftsästhetik und Naherholung im Vordergrund. Doch bieten Hecken einen nicht zu ersetzenden Lebensraum für viele Arten der offenen sowie halboffenen Agrarlandschaft und dienen somit nicht nur als optische Abwechslung in einer erhaltenswerten Kulturlandschaft. Durch die richtige Pflege können Hecken über viele Jahrzehnte einen optimalen Lebensraum für Insekten, Vögel und sonstige Wildtiere bieten.

Durch einen regelmäßigen, in einem Abstand von 15-20 Jahren durchgeführten Rückschnitt, werden die Sträucher in der Hecke verjüngt. Die Pflege ist in der brutfreien Zeit, zwischen September und Februar, durchzuführen. Es sollte dabei darauf geachtet werden, dass nicht die gesamte Hecke auf einmal zurück geschnitten wird. Ein abschnittsweises Pflegemanagement ist dabei das Mittel der Wahl. So sollten z.B. bei einer 80 Meter langen Hecke die ersten 20 Meter und dann erst wieder ab dem 40. Meter die Sträucher bis auf Kniehöhe zurück geschnitten werden. Das anfallende Schnittgut kann als sog. Benjes-Hecke in den entstehenden Lücken aufgehäuft werden. Dickere Stämme bieten sich zur Verwendung als Brennholz an. So entsteht ein heterogenes Heckenbild mit dichten und lichteren Bereichen in dem viele verschiedene Wildtiere ihren Lebensraum finden.

Wenn die Örtlichkeit der Hecke es zu lässt kann eine parallel verlaufende Krautschicht mit mehrjährigen heimischen Stauden wie Rainfarn, Schafgarbe, Hornklee o.a. Arten sowie verschiedenen Gräsern die Hecke als Lebensraum weiter aufwerten. Sollte dann noch freier Raum vorhanden sein ist ein süd-west exponierter Lesesteinhaufen eine ideale Erweiterung des Biotops für Wildtiere, welche ein regelmäßiges Sonnenbad oder ein sicheres Winterquartier brauchen.

Einige Jägerinnen und Jäger haben bereits diesen Winter Hecken teilweise auf den Stock gesetzt. Die übrigen Abschnitte der Hecken sollen in den kommenden 3-4 Jahren gepflegt werden. Handfeste Ergebnisse einer erfolgreichen Beratung im Revier! Wir freuen uns auf die nächsten Maßnahmen.

Fotos: Michael Nimsch